An der Zepernicker Straße in Buch gibt es Überlegungen eine
weitere Flüchtlingsunterkunft mit 1.500 Plätzen zu bauen. Das
ist aus meiner Sicht ein großes Problem, denn: Schon jetzt
sind in Buch etwa 1.500 Flüchtlinge in zwei
Gemeinschaftsunterkünften und einer Erstaufnahmeeinrichtung
untergebracht. Damit ist hier schon fast jeder Zehnte
Asylbewerber. Jeweils mehr als 500 Menschen sind es darüber
hinaus in unmittelbarer Nähe in Karow und Buchholz
untergebracht. Eine weitere Ballung von Flüchtlingen bei uns
am Stadtrand darf es nicht geben!
Die Flüchtlinge müssen im Bezirk Pankow und in der ganzen
Stadt Berlin gerechter verteilt werden. Warum?
❌ Die soziale und verkehrliche Infrastruktur in unseren
Ortsteilen reicht schon heute nicht aus. Sie reicht schon gar
nicht, um so viele Menschen mit Integrationsbedarf zusätzlich
unterzubringen.
❌ Der jetzt neu betrachtete Standort an der Zepernicker
Straße verfügt über keinerlei Infrastruktur.
❌ Es mangelt schon heute an ausreichenden Spielplätzen und
anderen Aufenthaltsorten.
❌ Pankow hat schon heute zu wenig Schulplätze, vor allem im
Oberschulbereich.
❌ Für eine Integration der Menschen in unsere Gesellschaft
wird wenig bis nichts getan. Nach wie vor wurde etwa das
mehrfach versprochene Bildungs- und Integrationszentrum auf
der Brunnengalerie nicht errichtet.
Ein friedliches Zusammenleben kann so nicht gelingen. Denn mit
einem Platz in einem beengten Wohncontainer ist es eben nicht
getan. Ein Blick auf die Einsatzzahlen von Ordnungs- und
Rettungskräften im Umfeld der bereits bestehenden
Einrichtungen in Buch zeigt, dass hier offenkundig Probleme
bestehen.
Gemeinsam mit der CDU in Pankow fordere ich darum, die
Bewältigung der Flüchtlingsunterbringung nicht mehr einzelnen
Kiezen aufzuerlegen. Besonders, wenn diese wie in Buch schon
heute spürbar überfordert sind. Die Ampelregierung im Bund
muss endlich tätig werden. Und im Land Berlin braucht es
endlich einen gerechten und verlässlichen Verteilungsschlüssel
und eine faire Verteilung der Gelder aus dem Integrationsfond.
Pankow leistet selbstverständlich auch weiterhin Hilfe für all
jene, die vor Krieg zu uns flüchten. Aber wie Buch und der
Pankower Nordosten eine weitere Unterkunft mit so vielen
Menschen vertragen soll, ohne dass der soziale Frieden
vollends kippt, ist mir völlig unklar.