Abwasseranschlüsse im Nord-Osten Berlins [2022-01-05]
Die Berliner Wasserbetriebe haben in einem
Investitionsprogramm über fast 60 Millionen Euro
beschlossen, fünf schnell wachsende Wohngebiete in Pankow
und Marzahn-Hellersdorf (Biesenhorst, Buchholz Nord I,
Schönholz, Karow Süd und Karow Ost) an Kanalisation zu
erschließen. Bisher müssen mehr als 16.000 Hauseigentümer in
Pankow und in Marzahn-Hellersdorf ihr Abwasser in Gruben
sammeln. Die Umsetzung des Investitionsprogramms könnte aber
bis weit nach 2030 dauern. Das geht aus meiner
parlamentarischen Anfrage vom 18. November 2021 hervor.
Den Status Quo finde ich problematisch und bedenklich. Für
die Bewohner von Einfamilienhäusern wird es immer schwerer
und zusehends teurer, Fachfirmen für die Entleerung ihrer
Gruben zu finden. Es gibt seit zwei Jahren immer weniger
Unternehmen, die eine Abfuhr anbieten. Eine Abhilfe könnte
hier eine Gesetzesänderung schaffen, um die Abfuhr auch
durch die Wasserbetriebe zu ermöglichen. Wenn dies nicht
geschieht, droht in diesem Geschäftszweig ein Notstand, der
zur Verknappung, längeren Wartezeiten und höheren Kosten für
die Entsorgung führen kann.
Einen kleinen Lichtblick stellen die Anschlussarbeiten in
Karow dar. Hier könnten die Abwasseranschlüsse bis zum Jahr
2026 erfolgen, denn endlich haben sich die Wasserbetriebe
mit der Howoge über ein Leitungsrecht auf den Feldern an der
Blankenburger Chaussee geeinigt.